Trienz. kö. „Wenn de Schorle leeft, dann stehn mer all parat“, so heißt es im Lieblingslied aller Trienzer Schorlemafiosi. Und sie standen alle parat, als am Samstag die Türen zum Narrenzentrum DGH geöffnet wurden und dass der Weißherbst- Schorle gut lief, versteht sich von selbst. Dennoch kam manch einer gar nicht zum Genuss des Lieblingsgetränkes jedes Schorlemafiosi, denn es galt immer wieder tolle Darbietungen auf der Schorlebühne zu beklatschen. Die Schorlebühne selbst ist übrigens ein Sinnbild für die grandiose Entwicklung der Schorlemafia die heuer ja ihr 22-jähriges Jubiläum feiert. Während zu Beginn die Katholischen Gemeindehaus eine einfache Holzbühne nur mit „grell hell“ oder „dunkel“ ausgeleuchtet wurde, wird heute durch die Technikfreaks von „BaJu“ die Bühne optimal ausgeleuchtet. „Wie früher bei der Hitparade“, bemerkte einer der Gäste im proppenvollen Saal. Gut beleuchtet wurden die bewährten Moderatoren des Abends „Sven (Iwaniszow) und Bebber (Torsten Münch) “, die zunächst die Schorlefünkchen (Trainerin Aleksandra Metzger und Melanie Hansal), die kleinste Garde aufrief. Um tänzerischen Nachwuchs braucht sich die Schorlemafia keine Gedanken zu machen, was auch von den „Weißherbstfunken“ (Trainerin Steffi Metzger und Marie Schüßler) bewiesen wurde. Ziel aller kleinen Tänzerinnen ist die „Große Garde“, die trainiert von Susanne Frauenschuh und Jaqueline Bender mittlerweile ein Aushängeschild des Vereins ist. Klar, dass die Damen in samtblau auch so gefeiert wurden. Die beiden Trainerinnen coachen übrigens auch die Tanzmariechen der Schorlemafia Anna-Lena Nuß und Zoe Hansal. „Manch ein Verein hat gar keine Solotänzerin, wir haben gleich zwei“ erklärte „Bebber“ und der Saal sparte nicht mit Applaus für eine tolle Darbietung.
Laut, aber rhythmisch ist die Werbung, die von den Schorlerebellen in der Umgebung gemacht wird. Die etwa 30 Frauen und Männer, angeführt von Andreas Bödi und Tobias Bechtold, brachten natürlich auch ihr Heimpublikum dazu frenetisch mitzuklatschen und die Bühnenshow abzufeiern.
Bühne frei heiß es dann für ein Comeback der Flippers. Allerdings zeiget das Quartett Weiß, Breitinger, Goschka und Petzl die Version der „schwersten Flippers der Welt “. Ein gelungener Auftritt allemal. Keine Leichtgewichte der Trienzer Faschingsszene sind Melanie Gedemer, Susanne Frauenschuh und Marina Nuß. Das Trio präsentierte einen Kaffeeklatsch par excellence bei dem es u.a. um Pannen beim Blind-Date, Eierwärmer, einen Überfall in der Samenbank oder um Pooltester ging. Das Trio sparte kein Thema aus und die Mimik der drei tat ein Übriges. Fastnachtsvergnügen pur!
Um die Unterschiede von Mann und Frau in besonderen Situationen ging es beim Vortrag von „de Reschd“. Die Gruppe zeigte jeweils in der Rolle des anderen Geschlechts, wie konträr die Nutzung einer häuslichen Dusche ausfallen kann. Ein toller Vortrag bei dem sich doch der ein oder andere ob seiner eigenen Marotten ertappt fühlte.
Seit 11 Jahren gehören die „Trienzbachperlen“ zum festen Bestandteil jeder Sitzung. Die Damen, die aus dem Gardealter raus gewachsen sind, kamen diesmal mit einem Perlen-Cadillac auf die Bühne, stellten eine überdimensionale Juke-Box auf und ließen es dann krachen. Ein toller Rockabilly-Tanz, der mit einem Auftritt der „Trienzer Dirty-Dancer“ noch die Krone aufgesetzt wurde. Klar, dass die „Perlen“ mit einer Rakete belohnt wurden und um die Zugabe nicht herumkamen. Frenetisch Zugaben wurden aber auch von der Schautanzgruppe der Schorlemafia gefordert. Deren perfekt performte temporeiche Darbietung führte diesmal zum Karneval in Rio bzw. Trienz. Einstudiert hatte das Ganze Mira Bechtold.
Zwischen den Vorträgen der eigenen Schorle-Kräfte machten die Allfelder Weißköpf mit der Schautanzgruppe und die Wulle-Wack aus Limbach ihre Aufwartung beim närrischen Jubilar. Aus Breitenbronn war de „Bleedmann‘s Helmut“ alias Wolfgang Schwarz angereist, dessen Witze bestens ankamen.
Ihren letzten Auftritt hatten zum Ende der Jubiläums-Prunksitzung die sechs „Alde Herren“ angekündigt. Sie erklärten bei einem Talk in der Sauna, warum es tänzerisch halt nimmer geht und nahmen nebenbei das Eheleben, sowie Missgeschicke einiger Mitbürger aufs Korn. Trinkfeste Frauen, die Lücken in Gehweg und Straße die TONI hinterlassen hat, ein verpasster Zug auf Gleis 12 usw. waren die Themen. Etwas Bewegung ist bei dem Sextett aber doch noch möglich und so sagten sie, gecoacht von Tatjana Lukowitsch im Bademantel und als lebendige Springbrunnen ade. Und was da auf der Bühne floss, waren keine Tränen, sondern gutes Trienzer Wasser!
Dann war Zeit fürs große Finale in dem Sven Iwaniszow, der „Liedermacher der Schorlemafia“ nochmal seinen neusten Hit anstimmte, den es auch bei den Umzügen bei denen die Schorlemafia mitmischt zu hören gibt. Das Moderatorenduo „Sven und Bebber“ bedankte sich abschließend bei den über einhundert eigenen Aktiven, Generation Sounds für die Musik, allen Helfern und natürlich beim Männergesangverein Trienz/Limbach der sich wieder bereit erklärte für die Nahrungsgrundlagen und den Schorlenachschub zu sorgen.